Mit duftenden Spezialitäten und spätsommerlicher Feststimmung zeigte sich Lette am Sonntag (14.09.2025) von seiner genussvollen Seite: Der seit 2001 mittlerweile traditionelle Kartoffelmarkt wird vom Heimat- und Verkehrsverein ausgerichtet. Er verwandelte das Heimathaus und die große Grünfläche in ein lebendiges Zentrum regionaler Kultur, Kulinarik und Gemeinschaft.
Wer auf der Suche nach besonderen Mitbringseln war, wurde auf dem Kartoffelmarkt mehr als fündig. Vom alten Handwerk des Korbmachers, Kürbissekt bei den Landfrauen, Trödel, Parfüm, Outdoorkissen bis zu Körperpflegeprodukten aus der Schweiz. Die Bürgerstiftung und das DIEK-Team (Dorfinnenentwicklungskonzept) teilten sich ein Zelt und informierten über ehrenamtliche Projekte in Lette.
Rainer Mete aus den Baumbergen hat direkt für den Winter vorgesorgt: „Um meine Einkäufe zu verstauen, habe ich mir einen Weidenkorb gekauft. Der eignet sich prima für Kaminholz.“
Stündlich füllte sich der als Bühne gestaltete neue Platz vor dem Heimathaus. Die Chorgemeinschaft St. Johannes erfreute mit einigen Melodien aus dem Open-Air Konzert der Celtic Night. Die Tanzgruppen der Flüchtlinge, des Allgemeinen Schützenvereins, der Trachtengruppe, die Ballettschule und Stepptanzgruppe der Freilichtbühne gestalteten das Bühnenprogramm.
Das kulinarische Angebot lässt sich gar in Zahlen darstellen: 40 Liter Kartoffelsuppe vom BHD, 40 gespendete Kuchen und Torten, ein großes Fingerfood-Büffet von den ausländischen Mitbürgern. Und selbst die 100 kg Kartoffeln, aus denen die kfd ihre begehrten Reibekuchen brutzelten, waren ausverkauft. Am Pommes-Zelt der Messdiener war steter Andrang und auch dort hieß es abends: „Wir sind ausverkauft!“
Im neuen Veranstaltungsraum war die Cafeteria aufgebaut. Dort weckte die von Vorstandsmitglied Jürgen Kelliger zusammengestellte Bildershow mit Fotos vom Vereinsleben und dem langen Weg von Auslagerung, fast zweijährigen Renovierungsarbeiten und der nun laufenden Neukonzeption des Museums Interesse. Viele erkundeten die neuen Museumsräume im Heimathaus und die schon fertig gestellte Ausstellung des Barackenlagers.
Die „Historische Landtechnik“ der Oldtimerfreunde Region Coesfeld zeigten mit 250 Getreidegarben, wie früher gedroschen wurde. Und beim Treckerkorso war der 1950-er „Allgaier“, ein Vorgänger von Porsche, der Älteste von etwa 30 Oldtimern, die durch’s Dorf tuckerten.
1.150 Besucher beteiligten sich am Kartoffel-Schätzspiel, dessen Ergebnis zum Abschluss gelüftet wurde: 572 Kartoffeln waren in der Vitrine. Der Gewinner heißt Heinz-Josef Döker aus Coesfeld mit geschätzten 575 Kartoffeln.
Der Kartoffelmarkt war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg und wäre ohne die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher nicht denkbar. Viele packten mit an – von der Organisation, bei den Standbetreuungen und Imbiss-Ausgaben bis zum Abbau.
Vorsitzende Margret Schemmer und das Vorstandsteam des Heimatvereins dankten allen Marktbeschickern und Besuchern. „Es war ein Tag voller Begegnungen, Genuss und lebendiger Tradition.“
Artikel: Allgemeine Zeitung Coesfeld, 15.09.2025
Text und Fotos: Rita Kleinschneider