Seit 28 Jahren lädt eine kleine Kapelle in der Letter Bauerschaft Beikel Besucher zum Verweilen ein, ob zu Ruhepausen, zu besinnlichen Momenten oder einfach nur zum Abschalten vom Alltag. Die „KAB-Kapelle“, wie sie allenthalben genannt wird, wird diese Funktion auch weiterhin erfüllen, auch wenn sie künftig nicht mehr von der KAB Lette betreut wird. Die Letter Nachbarschaft „Kleine Heide“ hat jetzt die Verantwortung übernommen. Die Kapelle wurde 1997 von der KAB errichtet und bis jetzt mit viel Herzblut gepflegt. So war es kein Wunder, dass bei der Übergabe an die Nachbarschaft auch Gefühle und Emotionen ihren Platz fanden. Alle waren sich aber einig, dass dies für die Kapelle die absolut beste Lösung sei, da die KAB Lette nicht mehr weitergeführt wird.
Gleichwohl wird das Kürzel „KAB St. Johannes Lette“ weiterhin eng mit der Kapelle verbunden bleiben: Ein Schild an einem Findling weist vor Ort auf die langjährige Trägerschaft und auf den Übergang im Jahre 2025 auf die Nachbarschaft hin. Als Station der Ruhe wird die Kapelle künftig sogar noch einladender wirken, weil Sitzbank und Tisch jetzt mit finanzieller Unterstützung der Volksbank Nottuln eG und in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Verkehrsverein Lette erneuert werden konnten. Für die Volksbank geht die Spende genau in die richtige Richtung, wie Niederlassungs-Leiterin Karin Funke bestätigte. „Für die Menschen vor Ort“, so heißt es treffend auf der Inschrift. Dies passt auch zu der zentralen Aussage auf der Stirnwand der Kapelle, die da lautet: „Einer trage des anderen Last“. Klarer kann ein Statement zu Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft nicht formuliert sein.
Wie sehr die Kapelle sowohl bei den KAB-Mitgliedern wie auch bei den Mitgliedern der Nachbarschaft verwurzelt ist, machte der große Teilnehmerkreis bei der Übergabe in die Obhut der Nachbarschaft deutlich. Das Gedicht an der Seitenwand der Kapelle wird auch weiterhin die Besucher ansprechen und sicherlich den einen oder anderen auch nachdenklich stimmen. Dort heißt es u. a. einladend in schönstem Plattdeutsch:
„Nun holl mohl an förn Augenblick, goh äß herin un lett die lück. All häb wie usse Last te driägen un brukt de Herrgott sie’n Siägen.“
Vertreter der KAB Lette und der Letter Nachbarschaft „Kleine Heide“ trafen sich zahlreich zur Übergabe der „KAB-Kapelle“ an die Nachbarschaft. Mit dabei auch Karin Funke von der Volksbank Nottuln eG (sitzend links), Ludger Kemper (KAB-Sprecher, 2. v. r.), Dennis Beumer (Nachbarschaft „Kleine Heide“, 5. v.l.) sowie Margret Schemmer (3. v. l.) und Willi Krampe (2. v. l.) vom Heimat- und Verkehrsverein Lette e. V..